Investor baut Wohnungen auf Robotron-Komplex in Dresden

Die Abrissarbeiten am Robotron-Komplex in Dresden haben bereits begonnen. In unmittelbarer Nähe zur Altstadt baut die Immovation AG unter Vorstand Lars Bergmann rund 3.000 Wohnungen und Geschäfte.

Lars Bergmann Robotron Komplex Dresden
Das Projekt Lingner Altstadtgarten entwickelt sich unweit der Dresdner Altstadt. (Screenshot: Immovation AG)

Lars Bergmann, Vorstand der Kassler Immovation AG, überwacht das derzeit größte Dresdner Bauprojekt. Auf 100.000 Quadratmetern soll der Robotron-Komplex bis zum Jahr 2025 abgerissen werden und als Lingerstadt zwischen 2.500 und 3.000 Wohnungen und Geschäfte in unmittelbarer Nähe zur Dresdner Altstadt beherbergen.

Seit über zehn Jahren plant Dresden den Abriss und Neubau des Robotron-Komplexes im Herzen der Sachsen-Metropole. Im November 2014 wurde das Areal von der Immokles AG erworben, einem Tochterunternehmen der Immovation AG. Nun arbeiten Immovation und die Stadt Dresden an einem Bebauungsplan.

Bis zum 3. Quartal 2016 will die Stadt den Bebauungsplan fertig stellen, um im ersten Halbjahr 2017 die baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Die ersten Entwürfe ausgewählter Architekten wurden Anfang des Jahres in einem sogenannten Werkstattverfahren vorgestellt. Auf diese Weise soll ein möglichst breiter Konsens erzielt werden.

„Mit dem Werkstattverfahren wollen wir zusammen mit der Stadt Dresden eine bauliche Lösung finden, die von möglichst vielen Beteiligten getragen wird“, zitiert Scoredex den Immovation-Vorstand Lars Bergmann.

Das Gremium ist besetzt mit Dresdens Baubürgermeister Schmidt-Lamontain, Stefan Szuggat, Leiter des Stadtplanungsamtes, Mitarbeitern verschiedener Fachbereiche der Stadt, Mitgliedern des Stadtparlamentes sowie Vertretern der Immovation-Unternehmensgruppe. Seit diesem Jahr laufen die Abrissarbeiten am Robotron-Komplex.

Lars Bergmann will Bleiglasfenster aus der DDR-Zeit retten

Lars Bergmann ist sich der historischen Verantwortung bewusst, die er mit dem Bau des neuen Quartiers übernommen hat. In Kooperation mit dem Amt für Kultur und Denkmalschutz versucht die Immovation AG, während der Abrissarbeiten möglichst viele historische Zeugnisse zu retten. Lars Bergmann sagte der Sächsischen Zeitung:

„Das Robotron-Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz. Durch die frühzeitige Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde haben wir dennoch dafür Sorge getragen, dass eventuell erhaltenswürdige Gebäudeteile rechtzeitig gesichert werden.“

Derzeit sollen etwa die künstlerisch bemalten Bleiglasfenster auf der Hofseite des Gebäudes von der Spezialfirma Nestler ausgebaut werden, ohne dass die Bleifenster dabei beschädigt werden. Zwar sind Denkmalschutzexperten der Ansicht, dass der Ausbau der Bleiglasfenster technisch zu aufwendig sei.

Doch Lars Bergmann sagt: „Wir wollen dennoch nichts unversucht lassen.“ Sollte die Demontage tatsächlich gelingen, so will das Denkmalschutzamt die Bleiglasfenster zunächst im Lapidarium einlagern und später der Öffentlichkeit zugänglich machen.

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